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Sommerspiel

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Sven Lange
Sommerspiel

I

»Ach, laßt doch das Zanken sein, hört ihr!« sagte Frau Ingeborg Hartwig auf ihre eindringliche Weise. Sie erhob sich, machte eine abwehrende Bewegung mit beiden Händen und begann, ein wenig nervös, die Kaffeetassen zusammenzuräumen.

»Wenn ihr euch doch nicht einigen könnt, so redet doch lieber nicht weiter darüber!«

Die beiden Herren verbeugten sich leicht zu ihr hinüber und schwiegen.

Es entstand eine Pause.

Im Villengarten, wo sie saßen, senkte sich die Abenddämmerung bereits herab. Die Bäume standen dunkel und schweigend, das Gras war grau. Vor ihnen breitete sich der Sund blank und mattblau aus und ganz hinten am Horizont schimmerte die Insel Hveen als dicker, grauer Strich. Hie und da fing ein weißes Segel den letzten Schimmer des Tageslichts auf.

Die junge Frau hatte sich wieder gesetzt; ihr kleines, feines und bewegliches Gesicht war in einem traurigen Ausdruck leicht zusammengezogen, und ihre Augenlider zwinkerten stark, während sie niedersah. Die gedämpften Laute des Abends: ein Sausen von Fahrrädern, die von Zeit zu Zeit unten auf dem Strandwege vorüberhuschten, – das ferne Plaudern und Lachen aus den Villengärten ringsumher – erreichte sie kaum. Ihr war unruhig und bewegt zu Mute.

»Gestattest du, Ingeborg, daß ich deinem Gatten noch etwas sage?« fragte der eine der Herren, – ein junger, sehr sonnengebräunter Mann mit regelmäßigen, scharfen Zügen und dunklen Augen.

Sie sah zu ihm hinüber und nickte leise.

Er räusperte sich. »Natürlich stehe ich für das ein, was ich gesagt habe,« fuhr er gedämpft fort, – »aber Sie dürfen nicht vergessen, Hartwig; Anschauungen und Ansichten und dergleichen das ist ja doch schließlich etwas, was in der Luft liegt. Das, worauf es ankommt, ist, wer sie äußert.«

»Durchaus richtig,« sagte der andre.